Leben im Schwarzbereich

Ist ein GrundstĂŒck zum Schwarzbereich erklĂ€rt (wie zuletzt die erste Baustelle im dritten Abschnitt), lĂ€uft dort die entscheidende Phase der Sanierung. Dann wird die vergiftete Erde ausgehoben und in Lastwagen auf auswĂ€rtige Deponien abtransportiert. FĂŒr die Bewohner der betroffenen GrundstĂŒcke bedeutet das zahlreiche EinschrĂ€nkungen. Alles, was sie auf ihrem GrundstĂŒck noch betreten dĂŒrfen, ist ein Steg von der Straße zur HaustĂŒr. Zudem mĂŒssen sie sĂ€mtliche Fenster wĂ€hrend der Arbeit auf der Baustelle (also in der Regen von morgens, 7 Uhr, bis abends 18 Uhr, manchmal bis 20 Uhr) geschlossen lassen. Auch kurzes, neugieriges Rausschauen ist verboten.

(Zum Ablauf der Arbeiten siehe auch unsere Fotostrecke Sanierung in Bildern.)

Die arbeitsmedizinisch untersuchten Arbeiter und Sanierungsverantwortlichen dĂŒrfen nur dann in den eingezĂ€unten Schwarzbereich gehen, wenn sie entsprechende Schutzkleidung tragen. Das lĂ€sst sie manchmal so aussehen, als kĂ€men sie gerade vom Mars.

So gehen die Arbeiten weiter: Ist der vergiftete Boden etwa 1,50 Meter tief ausgehoben, wird ein unterirdisches Wasserabflusssystem installiert. Das sorgt dafĂŒr, dass Regenwasser nicht in die tieferen Bodenschichten vordringt, die noch verunreinigt sind, und auf dem Weg ins Grundwasser Schadstoffe mitnimmt. Die Sanierer haben eine schematische Darstellung der Sickerwassersperrschicht erstellt; die dort gezeigte mineralische Verdichtungsschicht wird inzwischen nicht mehr eingebaut. Ist die Drainage erstellt, wird der Schwarzbereich aufgehoben, und die Arbeiter fĂŒllen das GrundstĂŒck mit Erde und Mutterboden auf. Anschließend werden die abgerissenen NebengebĂ€ude, Wege und GrĂŒnpflanzen wiederhergestellt. Das macht entweder die Sanierungsfirma mehr oder weniger genau so, wie es vorher war. Oder die Anwohner lassen sich den Wert ihrer Anlage auszahlen und bauen alles in eigener Regie neu auf.