Festakt zum baldigen Ende der Sanierung

Neuschloß feiert das Ende der Altlastensanierung – auch wenn die Bagger noch einige Monate unterwegs sein werden. Der Projektbeirat berichtet live vom Festakt.

12.10 Uhr:
Der symbolische Schlussakt: Kinder ziehen den letzten kleinen Bagger weg.

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12.05 Uhr:
Der Kindergarten Neuschloß hat ein Lied gedichtet: „Wir feiern, dass Ihr’s alle wisst, dass die Sanierung nun zu Ende ist.“ – „Herr Urban hat uns auch erklärt, wie man einen Bagger fährt.“

12.00 Uhr:
– Erich Maier dankt allen Mitarbeitern der Stadtverwaltung – stellvertretend dem Geologen Stephan Frech. Applaus.

11.50 Uhr:
– Der langjährige, ehemalige Ortsvorsteher Gottlieb Ohl hat am Vorabend den Papst im Bundestag gehört und die Bibel gelesen. Auch die Versailler Verträge. All das hat mit Neuschloß zu tun.
– Ohl räumt ein, die Altlasten nach seinem Amtsantritt zunächst unterschätzt zu haben. Nach einem halben Jahr intensiver Beratung durch die Bürgerinitiative sei ihm klar geworden: „Hier kommt eine gewaltige politische und menschliche Aufgabe auf uns zu.“
– Der bisher einzige emotionale Moment: Ohl erinnert daran, dass die Stadtführung nicht immer das Problem der Altlasten offensiv angegangen ist. Erich Maier habe am Abend vor seiner erstmaligen Wahl als Bürgermeister angekündigt, sich um die Sache zu kümmern. Das sei mit seiner Amtsübernahme auch geschehen: „versprochen und gehalten“. Langer, aufrichtiger Applaus im Festzelt.
– Ohl rügt, dass Projektbeiräte seit einer Novelle nicht mehr im hessischen Altlastenrecht verankert sind. Er trommelt für ein Altlasten-Museum im Neuschlößer Schloss.
– Noch ein emotionaler Moment mit Applaus: „Was die Frau geleistet hat, ist fantastisch.“ – Ohl über Carola Biehal.

11.40 Uhr:
– Der HIM-ASG-Projektleiter Ulrich Urban stellt mit viel Humor ein Projekt vor, das offenbar von vielen Außergewöhnlichkeiten geprägt ist. Er vergisst nicht das Problem mit der roten Wäscheleine.

11.35 Uhr:
– Birgit Schmitt-Biegel von der Geschäftsführung der HIM-ASG lobt, dass die Kosten der Sanierung (im Gegensatz zu anderen Bauprojekten) im Rahmen geblieben sind.

11.30 Uhr:
– Die Vorsitzende des Projektbeirats Altlasten Neuschloß (PAN) und des Verein Altlasten Neuschloß erinnert daran, dass es Überzeugungsarbeit brauchte, damit die Bürger die Altlasten und die damit verbundenen Gefahren für sich anerkannten.
– „Wir wünschen niemanden, sich mit Sanierungsvorschriften auseinandersetzen zu müssen – wir mussten es tun.“
– Der Projektbeirat in Neuschloß ist der einzige von hessischen Bürger gewählte – und nach einer Gesetzesänderung auch der Letzte.
– Der Ärger geht vorüber. Wir sehen heute eine neu gestaltete Siedlung. Viele Anwohner haben ihre Häuser gleich mit modernisiert – das war das einzig Gute an der Altlast.

11.10 Uhr:
– Regierungspräsident Johannes Baron regt an, etwas Dauerhaftes zu entwickeln, das die Sanierung dokumentiert.
– Weiter sehr gründlich getreu dem Motto von Kurt Tucholsky: „Immer gib ihm Historie, immer gib ihm.“ (Ratschläge für einen schlechten Redner) Los geht’s vor etwa 200 Jahren.
– Etwa eine Viertel Stunde später: Wir nähern uns der Jahrtausendwende. Zuhörer vor dem Festzelt erinnern sich an politische Forderungen, die Regierungspräsidien aufzulösen.
– Nun geht’s um die Grundzüge der „grundstücksbezogenen Einzelvereinbarungen“.
– „Nach acht Jahren ist jetzt der Bodenaustausch abgeschlossen. Vielleicht wird die ein oder andere Nachbesserung noch folgen. Das Gift ist weg – und das Haus noch da.“

11.00 Uhr:
– Der Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Mark Weinmeister (CDU), beschreibt die Neuschlößer Altlastensanierung als filmreif.
– „Neuschloß ist auch schöner geworden.“

10.45 Uhr:
– Bürgermeister Erich Maier begrüßt die Gäste und vermisst – mit sehr deutlichen Worten – die hessische Umweltministerin.
– Maier lobt den Sanierungsvertrag zwischen Verein Altlasten Neuschloß, Stadt und Land. Er deckelt den Anteil von Grundstückseigentümern und Stadt an den Kosten zur Sanierung.
– Obwohl der Bürgermeister sagt, er nenne nicht viele Namen, nennt er viele Namen. Sein Dank geht unter anderem an den HIM-Projektleiter Ulrich Urban und dem Bürgerbüro-Team sowie den früheren und aktuellen Vorsitzenden des Projektbeirats, Ralf Peter und Carola Biehal. Nicht vergessen wird Ex-Ortsvorsteher Gottfried Ohl.
– Maier ruft die Bürger zum Feiern auf als Dank für die Geduld.

10.35 Uhr:
– Die jüngsten Bewohner erfreuen das Festzelt: Die Mädchen und Jungen des Kindergartens tragen ein Lied vor.